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29.03.2007

DR. WATSON exklusiv

Wer kennt diesen Mann? Aufnahme aus einer britischen Überwachungskamera

Der Eier-Mafia auf der Spur

Millionenfacher Betrug am Verbraucher:

Europäische Behörden fahnden nach den Verantwortlichen für einen der womöglich größten Betrugsfälle mit Eiern. Ausgangspunkt war Großbritannien, wo bis zu 500 Millionen Eier aus Käfighaltung als Bio- oder Freilandeier verkauft wurden. Eine Spur führte nach Deutschland. Jetzt suchen die Behörden bundesweit nach den Hintermännnern. Ob auch hierzulande Falsch-Eier in Umlauf kamen, ist noch unklar.

Mehr als zwei Millionen Eier sollen nach den Erkenntnissen der britischen Behörden jede Woche falsch etikettiert worden sein. Sie kamen mit mindestens zehn 44-Tonnern wöchentlich auf die Insel, jeder der Lastwagen hatte 224 000 falsch etikettierte Eier an Bord.

Die Eier aus Hühnerbatterien stammten, so die Ermittler der britischen Behörde, aus zwei europäischen Ländern. Eine Spur führte nach Deutschland: Ein Mann im Alter zwischen 50 und 60 Jahren hatte in Kensington, West London, ein Postfach eröffnet und war dabei von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Seinen Namen gab er mit Heinz Bernstein an, wohnhaft in Herford, Nordrhein-Westfalen.

Dort allerdings ist, so die örtlichen Behörden, ein Mann dieses Namens nicht bekannt. Es handle sich im Übrigen nur um einen von mehreren Alias-Namen, unter denen der Mann aufgetreten sei.

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz fahndet jetzt bundesweit nach dem Mann und nach möglichen Eierfälschereien in Deutschland. Bislang ohne konkretes Ergebnis.

Eierfälscher fallen immer wieder auf: Im Jahre 1996 wurde der Eierhändler Engelbert Homann aus dem westfälischen Metelen zu eineinhalb Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt, weil er mindestens 18 Millionen Schwindel-Eier verkauft hatte. Die Betrugs-Objekte waren dann in namhaften Supermärkten erhältlich gewesen, wobei die Handelsketten als Opfer betrügerischer Machenschaften galten. Eine Mitschuld war weder ihnen noch den Zwischenhändlern nachzuweisen.