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Vitamin D

Vitamin D ist das „Trend-Vitamin“, wie das die Medien nennen. Für kein anderes Vitamin wird so geworben, auch durch eine starke Lobby. Es ist auch tatsächlich elementar wichtig. Es wird unter anderem für den Knochenaufbau gebraucht, auch fürs Immunsystem und vieles andere. Es gilt auch als „Sonnen-Vitamin“, es entsteht ganz von selbst, durch Aufenthalt im Freien. Die Muttermilch enthält interessanterweise eher wenig davon. Für Vitaminexperten ist das Grund und Ansporn, schon Babys das Vitamin zu verabreichen. Dabei ist es sehr umstritten, ob Extra-Vitamine wirklich nützen. Die Datenlage ist zwiespältig, Behörden sind skeptisch. Schließlich kann es auch bedenkliche Nebenwirkungen geben.

 

Vitamin D ist als »Knochenvitamin« bekannt; ein Mangel daran führt zu Rachitis und Osteoporose. Vitamin D sorgt unter anderem dafür, dass der Knochenbaustein Kalzium aufgenommen und im Skelett und in den Zähnen eingelagert wird.

 

Darüber hinaus zählt es zu den tragenden Säulen des Immunsystems. Es hemmt bestimmte Botenstoffe und verhindert dadurch das Entgleisen entzündlicher Reaktionen. Überdies ist das Vitamin an der Ausbildung der T-Lymphozyten in der Thymusdrüse beteiligt. Zudem bringt es schließlich die Fresszellen dazu, mehr Wasserstoffperoxid und Alpha-Tumornekrosefaktor im Kampf gegen den Krebs auszuschütten.

 

Außerdem wirkt es als »Entzündungsmodulator«: Wenn zu wenig Vitamin D im Körper ist, können sich beispielsweise harmlose Pickel oder Pustel zu schmerzhaft en Eiterherden entwickeln. Schließlich unterstützt das Vitamin noch die Produktion von Abwehrzellen in der Thymusdrüse sowie die Übertragung der Signale von einer Nervenzelle zur nächsten.

 

Vitamin D wird permanent von der Haut produziert, und zwar bis zu 90 Prozent des gesamten Bedarfs. Wichtig dafür sind allerdings Tageslicht und eine gewisse Menge Cholesterin. Selbst bei schlechtem Wetter gilt die Versorgung als gesichert, Schon „3 mal 15 Minuten pro Woche« sei genug, so das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), »um die benötigte Vitamin-D-Menge bereitzustellen«.

 

Wenn der ganze Körper besonnt wird, gibt es eine wahre Vitamin-D-Flut: Die Haut gibt dann in den nächsten 24 Stunden 10 000 bis 20 000 internationale Einheiten, also 250 bis 500 Mikrogramm, ins Blut ab – die normalen Vitamin-D-Tabletten enthalten häufig etwa zehn Mikrogramm und können schon in geringer Dosis schaden. Mit der Vitaminflut aus der Sonne kann der Körper umgehen, ohne zu verkalken.

 

Anders, wenn er Extra-Vitamin D bekommt. Zusätzliche Gaben als unnötig bis gefährlich. Das gilt vor allem für Kinder, deren Vitamin-D-Verwertung noch besonders effektiv ist und die daher für Überdosierungen leichter anfällig sind.

 

Doch gerade die Vitamin-D-Gaben zu Beginn des Lebens sind gewissermaßen Pflicht. Es gibt niemanden, der sie in Frage stellt oder gar davon abrät. Allenfalls die Dosis wird diskutiert.

 

Von Natur aus wird der Vitamin-D-Level sorgsam reguliert, mit einer ganzen Reihe von Mechanismen und Substanzen, wobei auch Kalzium und Phosphate eine Rolle spielen.

 

Denn es geht gewissermaßen um eine Gratwanderung: Auf der einen Seite sollen die Knochen möglichst stabil sein – auf der anderen Seite soll der Körper auch nicht verkalken.

 

So wird schon der Vitamin-D-Gehalt in der Muttermilch wird von Natur aus sorgsam reguliert - und begrenzt, wenn er unvermittelt ansteigt, indem sie zum Beispiel Vitamin-D-Pillen einnimmt.

 

Wenn die Mutter Vitamin D in der üblichen Dosis (10 Mikrogramm oder 400 Internationale Einheiten am Tag) schluckt, filtert sie diese offenbar aus der Muttermilch raus, um ihr Kind zu schützen.

 

Und auch die Babys selbst wehren sich ihrerseits gegen eine überhöhte Zufuhr.

 

Das hatte eine Studie der Medizinischen Universität von South Carolina ergeben: Wenn Babys Extra-Vitamin-D per Pille kriegen, haben sie hinterher davon gar nicht mehr im Blut als die Muttermilchtrinker. Es gab bei den Leveln „keine Unterschiede“ zwischen jenen Säuglingen, die Extra-Vitamin D bekamen und den anderen, die ausschließlich Vitamin-D-arme Muttermilch tranken.

 

Sie wollen das Extra-Vitamin offenbar nicht, und sie sollen es auch nicht bekommen, weil sie es schlicht nicht brauchen. Sie packen es sofort ins körpereigene Depot. Denn zu wenig Vitamin D ist nicht gut, weil die Knochen dann morsch werden. Zu viel aber ist auch nicht gut, weil der Mensch dann verkalkt. 

 

Und das kann bei Kindern schon bei 10 Mikrogramm am Tag passieren, warnt das Berliner Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die höchste staatliche Behörde in Deutschland in Sachen Lebensmittelsicherheit.

 

10 Mikrogramm, oder 400 IE (internationale Einheiten). Das ist exakt die Menge, die hierzulande die Kinder sozusagen pflichtmäßig verpasst kriegen, im Säuglingsalter. Weil die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) das für angemessen hält. „Im Säuglingsalter reicht die Vitamin D-Versorgung durch die Muttermilch zur Bedarfsdeckung nicht aus“ behauptet auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). 

 

Ausnahmslos alle Experten sprechen sich dafür aus. Es gibt niemanden, der diese Pflicht-Vitaminisierung der Kinder anzweifelt.

 

Doch das staatliche Berliner Risikoinstitut berichtet, dass bei „einigen Säuglingen“ die Obergrenzen des Tolerierbaren schon bei dieser Menge „überschritten wurden und Hyperkalzämien auftraten“.

 

Auch »Überdosierungen von Vitamin D in der Schwangerschaft müssen verhindert werden«, warnt das Bundesinstitut, da eine »langandauernde Hyperkalzämie« zu Schäden beim Kind führen kann, zu körperlicher und geistiger Behinderung, Herzfehlern (»supravalvuläre Aortenstenose«) und Augenschäden (»Retinopathie«).

 

Hyperkalzämie, das bedeutet: zu viel Kalk im Körper. Die Folge: Verkalkung. Gefahr fürs Herz, fürs Hirn, für Nieren, auch Muskelschwäche kann drohen.

 

»Hyperkalzämie durch Überdosierung mit Vitamin D«, das war auch die Überschrift einer Warnmitteilung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft im November 2017. Ein 60-Jähriger, über den die Kommission in ihrer »Drug Safety Mail 2017-42« berichtet, muss jetzt zur Dialyse gehen, also: zur Blutwäsche. Weil seine Niere nicht mehr richtig funktioniert, sie wurde durch Kalk nachhaltig geschädigt. Der Grund: Vitamin D, das ja eigentlich für starke Knochen sorgen soll. Für die Knochen ist Kalk natürlich gut, fürs Herz und für die Niere aber eher nicht.

 

Selbst das Gehirn kann durch Vitamin D verstärkt verkalken, es kommt zur Demenz. Vitamin D begünstigt außerdem die Aufnahme von Aluminium in den Körper und beeinträchtigt die Wirkung etlicher Medikamente.


 

»Hohe Vitamin-D-Aktivitäten« könnten auch den Alterungsprozess beschleunigen, inklusive Arterienverkalkung (Atherosklerose), können zu Aufblähung von Organen (Emphysem) oder Auszehrung (Atrophie) führen, und sogar zu einem Schwund an Männlichkeit (Hypogonadismus). So eine Studie der berühmten Harvard Universität, von Mohammed S. Razzaque und Beate Lanske.

 

Sie stellten überdies, wie auch andere Studien, eine scheinbar paradoxe Wirkung von Extra-Vitamin D fest: Knochenschwund (Osteoporose).

 

Erklären lässt sich das aus der Wirkweise des Vitamins. Es gewährleistet normalerweise, dass Kalzium aus der Nahrung aufgenommen und in die Knochen eingearbeitet wird. Bei Kalziummangel sorgt das Vitamin dafür, dass der Nahrung größere Mengen des Minerals entzogen werden. Bekommt der Körper aber viel Vitamin D und nur wenig Kalzium, reagiert das Vitamin mit einem chemischen Reflex und löst jenes Kalzium, das bereits in den Knochen eingelagert ist – mit der Folge, dass der Körper an Knochensubstanz verliert. Wissenschaftliche Studien, in denen von schädlichen Folgen einer Vitamin-D-Therapie für die Knochensubstanz berichtet wird, gibt es in großer Zahl.

 

In der wissenschaftlichen Literatur als eindrucksvolles Beispiel für Risiken und Nebenwirkungen gilt ein 42jähriger New Yorker, der ein hochdosiertes Vitaminpräparat eingenommen hatte. Zunächst verspürte er einen Effekt, den er eigentlich als positiv empfand: Er hatte kaum noch Appetit. Einige Wochen später aber klappte es beim Sex nicht mehr recht, hinzu kamen Kopfschmerzen, Schwindel und Schwächegefühle, und in den Muskeln zwackte es überall. Er ging zum Arzt. Er hatte sich vergiftet – mit einem Vitamin-D-Pulver, das man, wie es der Arzt formuliert, »ohne Rezept an jeder Straßenecke bekommen kann«. Seine Nieren und seine Leber, sogar seine Blutgefäße – alles war verkalkt. Zudem war sein Blutdruck stark angestiegen. Der Mann hatte sich bis zum Tausendfachen der Vitamin-D-Dosis einverleibt, die normalerweise von Wissenschaftlern empfohlen wird.

 

Dass Vitamin D auch zu vorzeitigem Ableben führen kann, kam bei einer dänischen Studie heraus. Forscher um Darshana Durup von der Fakultät für Pharmazeutische Wissenschaften an der Universität Kopenhagen hatten genau 247.574 Personen untersucht. Das Ergebnis: Nicht nur zu wenig Vitamin D fördert das Frühableben – zu viel davon ebenso: »Zu unserer Überraschung«, so die Autoren, hätten auch »Menschen mit einem erhöhten Vitamin-D-Spiegel« ein »höheres Sterblichkeitsrisiko«.

 

Die allgemeine Begeisterung für das „Trend-Vitamin“ wird geschürt durch heftige Lobby-Aktivitäten, durch industrienahe Professoren und Vereinigungen. Sogar wenn die Europäische Union den Bedarf festlegt, sind die Industrievertreter mit dabei.

 

Dafür wurde das EU-Projekt EURRECA gegründet: European Micronutrient Recommendations Aligned. Es ging darum, die europäischen Empfehlungen für die sogenannten Mikronährstoffe, also etwa die Vitamine, zu vereinheitlichen.

 

Bei diesem EU-Vitaminprojekt war auch der Vitamin-Weltmarktführer DSM mit dabei, und die Industrie übernahm sogar die Federführung, über eine Lobbytruppe namens Ilsi (International Life Sciences Institute). Sie wird getragen von Vitaminkonzernen wie DSM, BASF, Merck, aber auch Softdrinkkonzernen, Süßwarenherstellern sowie Food-Multis.

 

Für die »Kommunikation«, also die angemessene Publicity, war auch die Industrie zuständig: der Europäische Lebensmittel-Informationsrat (European Food Information Council), kurz Eufic, ebenfalls eine reine Lobby-Vereinigung. Mit dabei: unter anderem der Vitamin-Konzern DSM.

 

Natürlich ist der Vitamin-Weltmarktführer auch mit an Bord beim EU-Projekt  FP7-613977-ODIN. Der ausführliche Titel: „Nahrungsbasierte Lösungen für optimale Vitamin-D-Versorgung und Gesundheit über das ganze Leben“.

 

Beteiligt sind Mitarbeiter aus insgesamt 30 Institutionen aus 18 Ländern in Europa, darunter auch das deutsche Robert Koch-Institut, die oberste staatliche Stelle zur Seuchenbekämpfung in Deutschland, ebenso wie die Universität Freiburg und die Medizinische Universität im österreichischen Graz. 

 

Und selbstverständlich ist die Vitaminindustrie mit dabei, wenn der Codex Alimentarius tagt, gewissermaßen die Weltregierung in Sachen Lebensmittel. Beim Unterausschuss für Babynahrung ist die Bundesrepublik Deutschland Gastgeber, und in der deutschen Delegation ist stets ein Vitamin-Lobbyist mit an Bord. Zum offiziellen Begleitprogramm gehörte zum Beispiel bei einer Tagung im deutschen Bad Soden ein „Wissenschaftliches Symposium“ ganz in der Nähe, im mondänen Schlosshotel von Kronberg im Taunus.

 

Eingeladen wurden die Codex-Delegierten aus aller Welt ganz offiziell von der deutschen Bundesregierung, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Welternährungsorganisation (FAO). Veranstalter aber war ein Lobbyverband der Vitaminindustrie namens „CRN“ (Council for Responsible Nutrition), dessen Mitglieder Firmen sind wie BASF und Bayer, auch DSM, die US-Konzerne Pfizer, Procter & Gamble und Herbalife.

 

Es sprachen Vertreter der einschlägigen Lieferfirmen, vor allem aber Professoren wie Hans Konrad Biesalski. Er zählt zu den gefragtesten deutschen Ernährungsmedizinern, und auch zu den geschäftstüchtigsten. Mit der Vitaminindustrie ist er seit langem im Geschäft, er hat sich diverse „Hohenheimer Konsensusgespräche“ bezahlen lassen, die sich mit Vitaminen beschäftigt hatten.

 

An seiner Universität in Stuttgart-Hohenheim sitzt sogar ein Mann der Vitaminindustrie ganz direkt auf einem Lehrstuhl: der Vitaminforscher Peter Weber. Er ist »außerplanmäßiger Professor« am Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft der Uni und wird praktischerweise gleich vom Vitamin-Weltmarktführer DSM bezahlt, bei dem er parallel tätig ist. Auch seine Mailadresse läuft über den Vitaminkonzern.

 

Gerade bei Vitamin D ist die Diskrepanz zwischen wissenschaftlich nachgewiesenen Fakten und Marketingwirbel eklatant. So herrschen bei diesem Vitamin, ausweislich der Analyse der staatlichen Risikowächter vom BfR in Berlin, offenbar erstaunliche »Wissenslücken«.

 

Leider kann man „beim Menschen keine exakten Angaben zum Bedarf machen“, konstatierte das staatliche Risikobewertungs-Institut in seiner umfangreichen Stellungnahme zur „Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln“.

 

Und wenn der Mensch Vitamin D nicht nur durch die Sonne produzieren lässt, sondern auch noch mit der Nahrung aufnimmt, dann schlägt sich das nicht einmal unbedingt in einem höheren Vitamin-D-Gehalt im Blut nieder: „Die Nahrungsaufnahme an Vitamin D“ so das Institut, „korreliert nur schwach“ mit der Konzentration im Blut.

 

Unklarheit besteht auch über die Speicherkapazität des Körpers. Dabei seien gerade diesbezüglich Informationen wichtig, „um den Bedarf an Vitamin D in Abwesenheit von Sonnenlicht, vor allem in den Wintermonaten in allen Altersgruppen besser beurteilen zu können.“

 

Obwohl es also keine seriösen Erkenntnisse über den Bedarf an Vitamin D gibt, verbreiten die Medien stets dramatische Meldungen über einen „Mangel“. Die Angaben über den Bedarf hingegen beruhen nicht auf exakter Ermittlungsarbeit, harten Fakten, sondern auf »Schätzungen« oder »Empfehlungen«, die beispielsweise bei einem »Runden Tisch« verabschiedet werden.

 

Wobei selbst bei einem niedrigen Level nicht unbedingt Handlungsbedarf herrscht: Auch bei Vitamin D wie bei anderen Nährstoffen reduziert der Körper offenbar mitunter den Pegel – und hat dafür ebenfalls seine Gründe.

 

Denn wenn man diesen Menschen Vitamin D verabreicht, bessert sich die Lage keineswegs. Das ergab eine Studie von Professor Philippe Autier vom International Prevention Research Institute in Lyon, die 2013 im Magazin The Lancet erschienen ist. Ergebnis: Niedrige Vitamin-D-Spiegel seien wahrscheinlich eine Folge und nicht der Grund für diverse akute und chronische Erkrankungen, mithin ein »Marker für verschlechterte Gesundheit«.

 

Seinen Bedarf kann der Körper außer durch Besonnung auch über die Nahrung decken.

 

Natürliche Vitamin-D-Quellen (Angaben in Mikrogramm auf 100 Gramm Nahrungsmittel):

 

Hering 27,0

Lachs 16,3

Aal 13,0

Frühstücksei 2,5

Schlagsahne (30 % Fett) 1,1

Käse (Mascarpone) 0,95

Crème fraîche (40% Fett) 0,8

Käse (Butterkäse 60% Fett) 0,7

Frischkäse (Doppelrahm) 0,6

Schweinespeck (Rücken) 0,6

Leberwurst 0,4

Quark (60 % Fett) 0,4

Ziegenmilch 0,25

Sahnekefir 0,2

 

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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um ZuckerFett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

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Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.

 

DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

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