Zurück
10.11.2006

DR. WATSON News

Ein Gläschen in Ehren: Rotwein fördert Ihre Gesundheit
Klaus Hennig-Damasko

Rotwein verlängert das Leben

Wirkt ein Glas Burgunder gesundheitliche Wunder?

Goldener Herbst: Passend zur Weinlese präsentiert die weltweite Wissenschaft ein wahres Füllhorn von Studien zu den wundersamen Wirkungen des Rebensaftes. Er scheint ein probates Mittel zu sein gegen alle großen Zivilisationskrankheiten. Wichtig dabei ist auch die neuentdeckte Wirkung des Weins auf das hormonelle Steuerungssystem.

Dass Wein das Leben verlängern kann, geht aus einer Studie der renommierten Harvard Medical School in Boston im US-Staat Massachusetts vom November 2006 hervor. Er schützt vor Diabetes, Krebs und sogar Leberschäden. Die Harvard- Forscher untersuchten für ihre Studie die Wirkung eines im Wein enthaltenen Stoffes, des sogenannten Resveratrols, auf drei Gruppen von Mäusen.

Die eine erhielt normales Mäusefutter, die zweite besonders kalorienreiches Essen, die dritte Gruppe zusätzlich täglich Resveratrol. Der Stoff schützte sie vor Diabetes und Krebs, Herzproblemen und Leberschäden. Die Resveratrolmäuse lebten im Durchschnitt drei bis vier Monate länger als die ungeschützte Vielfraßgruppe, was etwa neun bis 12 Jahren beim Menschen entspricht.

Eine chilenische Studie an Ratten zeigte, dass Rotwein vor dem sogenannten Metabolischen Syndrom schützt, einer bisher rätselhaften Stoffwechselentgleisung, an der bis zu 30 Prozent der Weltbevölkerung leiden sollen. Er verhindere Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte, verbessere den Zuckerhaushalt und beseitige so auch die Ursachen für Herzkrankheiten sowie Diabetes.

Dass Wein sogar vor Übergewicht schützen kann, fanden spanische Experten heraus - und das sogar bei besonders fettigem Essen. Die Wissenschaftler, die in einer besonderen Weinforschungseinheit der Universität von Tarragona arbeiten, fütterten ihre Versuchstiere mit einer extra fettigen Diät. Nach acht Wochen zeigte sich, dass die Ratten, die zum Fettessen zusätzlich noch Rotwein bekamen, deutlich schlanker geblieben waren.

Im September wiesen italienische Spezialisten von der Universität Neapel nach, dass Rotwein auch für bereits erkrankte Diabetiker segensreiche Wirkungen hat. Die 115 Studienteilnehmer, deren Schicksal untersucht wurde, hatten bereits einen Herzinfarkt hinter sich. Sie bekamen jetzt täglich mäßige Mengen Rotwein zum Essen. Nach einem Jahr waren die Entzündungen und Zellschäden im Körper zurückgegangen. Ihre Herzfunktion war verbessert. Sie waren besser vor einem erneuten Infarkt geschützt.

Diese neuen Erkenntnisse könnten das sogenannte "French Paradox" erklären: Trotz fettreicher Ernährung und Rauchens leben Franzosen deutlich länger als andere Europäer und Amerikaner. Schon lange vermuten Mediziner, dass der Rotwein dafür verantwortlich ist.

Studie Boston

Studie Chile

Studie Neapel

Studie Tarragona